8 einfache Dinge, um tierfreundlicher zu leben

Es geht hier nicht darum irgendjemandem ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern darum Informationen zu teilen. Ich habe selbst Pelz getragen und mich nicht um Themen wie Tierleid durch Kleider oder Kosmetik gekümmert, weil ich es einfach nicht besser wusste. Wichtig ist, wie wir handeln, nachdem wir die Informationen kennen. Wir liefern euch hier 8 einfache Dinge, um tierfreundlicher zu leben, ohne vegan zu essen.

1. Kein Pelz

Weder kaufen noch tragen. Weil Pelz grausam ist und es unzählige andere Möglichkeiten an warmer Winterbekleidung gibt.

Frau mit blonden Haaren und Pelzjacke
Photo by Guillaume Bolduc on Unsplash
Ein paar Fakten über Pelz:

Grössere Tiere wie Füchse werden durch Elektroschocks (anal oder genital) getötet. Kleine Tiere wie Marder werden vergast. Da es oft günstiger ist Tiere zu erschlagen oder tot zu treten, sind auch dies übliche Praktiken.

Diese Methoden der Tötung sind nicht immer wirksam.
Undercover Aufnahmen zeigen immer wieder, dass Tiere zum Teil bei vollem Bewusstsein gehäutet werden und sogar nachdem ihnen das Fell vom Körper geschnitten wurde, noch mehrere Minuten atmeten.

Pro Jahr werden die Pelze von etwa 1 Milliarde Kaninchen und 2 Millionen Hunde und Katzen verkauft. Pelzhandel ist sehr intransparent, weshalb man sich nie sicher sein kann, welches Tier sich hinter einem Pelz verbirgt.

Die Umweltschäden durch die Pelzproduktion sind massiv. Einerseits durch die benötigten Ressourcen, um die Tiere zu füttern, andererseits durch die Ausscheidungen der Tiere, die angrenzende Gewässer verseuchen. Zudem werden die Felle der getöteten Tiere, damit sie nicht verwesen, mit
giftigen Chemikalien behandelt.

Dies kann wiederum auch Menschen krank machen. Mehrere Laboruntersuchungen von Pelzprodukten aller Preisklassen haben Rückstände krebserregender, allergieauslösender und hormonverändernder Chemikalien aufgezeigt. (Beispielsweise Schwefelsäure, Ammoniumchlorid oder Formaldehyd)

Mehr darüber erfahren im Video – Pelz: Wie Tiere für unsere Fashion-Trends leiden. (12 Minuten)

2. Kosmetik und Pflegeprodukte ohne Tierversuche

Kosmetik mit Schminke und Pinsel
Photo by freestocks.org on Unsplash

Habt ihr von dem kürzlich aufgedeckten Fall von Tierversuchen in Hamburg schon gehört?

Man kann in Worten gar nicht fassen, wie brutal das ist. ARD hat in diesem undercover Video eines Tierschützers darüber berichtet.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Thematik seit März 2013 in der EU kein Thema mehr ist, da zu diesem Zeitpunkt die Europäische Kosmetikverordnung in Kraft trat, welche klar den Verkauf von Kosmetikprodukten, für deren Inhaltsstoffe Tierversuche durchgeführt wurden, verbietet.

Leider sieht die Realität anders aus: In Ländern wie China sind Tierversuche Pflicht, wenn man Kosmetikprodukte verkaufen will. Da China ein riesiger Markt ist, nehmen viele Firmen Tierversuche trotzdem in Kauf. Durch diverse Schlupflöcher können diese Produkte trotzdem auch in der EU verkauft werden.

Tierversuchsfreie Marken sind genauso gut und auch nicht teurer. Vor allem mussten keine Hunde, Katzen, Hasen oder andere Geschöpfe unnötig dafür leiden. Es ist abartig, dass man heutzutage noch an lebendigen Tieren neues Make-Up, Shampoo, Cremes, etc. testet, obwohl die Wissenschaft schon längst genug weit wäre, um die Tests tierleidfrei durchzuführen. Lassen wir unethische Marken nicht noch reicher werden, indem sie Tiere quälen. Dazu gehören übrigens grosse Namen wie L’Oreal, Johnson & Johnson, MAC, Maybelline, Max Factor, Nivea, Victorias Secret, und viele gängige Parfümbrands (Estée Lauder, Calvin Klein, Gucci, etc.) Auf dieser Seite von Peta: Kosmetik Peta könnt ihr herausfinden ob eure Lieblingsmarken an Tieren Testen oder nicht und noch mehr über das Thema erfahren.

3. Wen ein Haustier, dann vom Tierheim und nicht dem Züchter

Hundewelpen
Photo by Anoir Chafik on Unsplash

Dieses Thema war mir lange unbekannt, wahrscheinlich weil ich selbst keine Haustiere habe und die meisten Menschen, die ich kenne, ihre Hunde und Katzen vom Züchter haben. Eine Kollegin, die in Ihren Ferien manchmal Freiwilligenarbeit im Tierheim leistet, klärte mich auf, dass jährlich tausende von Hunden und Katzen ausgesetzt werden. In vielen Ländern werden sie dann, weil sie zu viele werden, durch lokale Behörden eingesammelt und durch Einschläfern oder Vergasung getötet.

Dies soll kein Beitrag gegen Züchter oder Menschen, die ihr Haustier vom Züchter haben, sein. Aber hätten es diese Tiere nicht auch verdient, ein Zuhause zu haben? Wäre es nicht großartig, würde kein Tier mehr künstlich erzeugt, bis jede Strassenkatze und jeder Strassenhund ein Zuhause hat?

Solange wir Haustiere aber kaufen, weil sie als Welpen so süss aussehen, ein «glänzendes Fell» oder einen gewissen, angezüchteten Charakterzug haben, wird das wohl nicht der Fall sein.  Es wäre aber bereits fantastisch, wenn ihr euch für euer nächstes Haustier zuerst im Tierheim umsehen würdet. Ich bin mir sicher, das Tierchen wird euch auf ewig dankbar sein.

4. Keine Tiershows besuchen

Zirkusshow mit Elefanten und Akrobaten
Photo by Becky Phan on Unsplash

Elefantenreiten in Thailand, Seaworld Besuche, absurde Streichelaktionen mit Grosskatzen, Zirkus mit Tieren und andere Tiershows um jeden Preis meiden. Egal wie selbsternannt «tierfreundlich» die Institutionen sind. Wenn mit Lebewesen Geld gemacht wird, ist nicht Wohlfahrt, sondern Profit das oberste Ziel.
Und Vernachlässigung ist billiger als sorgfältige Pflege.

5. Kein Leder

Mann mit Hals Tattoo und Lederjacke
Photo by Allef Vinicius on Unsplash

Ja, es sieht cool aus. Ich weiss hier verliere ich die meisten von euch, weil Lederware nun mal als das «Qualitätsmerkmal» angepriesen wird. Und Leder kommt schliesslich nur von Tieren, die eh geschlachtet werden,
richtig?

Leider nein. Der grösste Teil des heute verkauften Leders ist von dafür vorgesehenen Kühen. Neben bedarfsungerechter Haltung stossen diese Kühe auch Methan aus, was das Klima belastet. Aber damit ist die Liste noch nicht zu Ende: Die Lederindustrie operiert vor allem in Indien und ist dort für Verschmutzung und Verseuchung von Gewässern und Böden verantwortlich, die den Lebensraum für tausende von Menschen gefährdet und sie schwer krank machen kann.

Leder ist entgegen der Meinung vieler, übrigens auch nicht nachhaltiger. Das Argument, dass Lederware nicht aus Plastik besteht und daher organisch «entsorgt» werden kann stimmt nur bedingt. Lederwaren werden mit so vielen Chemikalien behandelt, dass dies nur selten möglich ist. Zudem ist der Ressourcenverbrauch zur Herstellung, (Halten + Füttern einer Kuh, etc.) alles andere als nachhaltig.

Leder ist wie Pelz, nur ohne Haare dran. Das viele Pelz abstossend aber Leder okay finden, hat vor allem mit gesellschaftlichen Normen zu tun.

Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche schöne Lederimitate. Und wenn Leder, dann Second-Hand. Sieht eh besser aus, wenn es etwas abgenutzt ist. Die Lederware, die ihr bereits besitzt, aber bitte nicht wegwerfen, sondern so lange tragen wie möglich. Es geht darum, bestenfalls kein neues Leder mehr zu kaufen.

6. Die nächste Winterjacke und Bettdecke mit Kunstdaunen kaufen

Mann mit Daunenjacke und Kanda Mütze
Photo by Scott Gummerson on Unsplash

Wir hoffen eure aktuellen Bettdecken und Jacken halten im besten Fall auf Lebzeiten. Vor allem, weil sie sicher kein Schnäppchen waren und daher ihren Zweck noch lange erfüllen sollen.

Beim nächsten Kauf einer Winterkacke oder Bettdecke, Kissen usw. könnt ihr versuchen in Marken zu investieren, die Kunstdaunen oder recycelte Materialien verwenden und damit hochqualitative Produkte herstellen. Die auch hier wieder Ressourcen sparen und Tierleben verschonen.

Für echtes Daunen werden nämlich Enten und Gänse zu tausenden in Zuchtfarmen gehalten und auf engstem Platz eingesperrt. Die gängigste Praxis ist dabei der «Lebendrupf», wobei die Federn den Tieren bei lebendigem Leib vom Körper gerissen werden. Der Grossteil der Tiere wird dazu gezüchtet, in möglichst kurzer Zeit an Gewicht zuzunehmen. Dies führt oftmals zu Entzündungen der Gelenke, verkrüppelten und gebrochenen Beinen, Atemnot und Herzanfälle.

Dazu möchte ich euch das kurze informative, aber dennoch brutale Video von PETA nicht vorenthalten: https://youtu.be/mdQcE6UNoPM

7. Wolle

Schaf aus Massentierzucht
Photo by Xavier Teo on Unsplash

Wolle haben wir lange als Punkt missachtet, weil die Schafe ja sowieso geschoren werden müssen und denen das ja nicht weh tut… Leider ist auch das falsch. Von den umweltverschmutzenden Folgen der Schafzucht ganz zu schweigen. Die Produktion von Wolle ist eine Millionenschwere Industrie, weshalb Verstümmelungen und schmerzvolle Verletzungen beim Schoren in Kauf genommen werden, um in kurzer Zeit, möglichst viel Wolle abzuschoren.

Die Jungs von Vegan ist ungesund, haben dazu ein gutes Video gemacht.
«So grausam ist Wolle wirklich» (8 Minuten) Was man tun kann? Beim Kauf von Textilien, Möbel, etc. kurz checken ob tierische Wolle mit enthalten ist. Das ist es auch schon an zu betreibendem Aufwand.

8. Für die eigenen Kids / Patenkinder Stofftiere nicht aus Echttierhaar kaufen

Stoff Teddy Bär auf grüner Wiese
Photo by Alex Blăjan on Unsplash

Kein Kind wird sein Plüschtierchen weniger lieben, wenn es nicht aus Echttierhaar besteht. Es gibt mittlerweile echt schöne, nachhaltige, anti-allergene Plüschtierchen ohne Tierfell. Zudem können Stofftierchen auch bestens second-hand verschenkt, vererbt oder gekauft werden. Dies würde automatisch sogar Abfall und Ressourcen sparen. Einfach heiss waschen vor Gebrauch.

Fällt euch sonst noch was ein, wie man ganz einfach was fürs Tierwohl machen kann? Welchen der 8 Punkte macht ihr schon oder habt ihr vor umzusetzen?

Lasst es uns bitte wissen und schreibts in die Kommentare. So können wir alle profitieren! Und vergesst nicht den Artikel zu teilen, um die Informationen weiterzugeben. Vielen Dank!

Wieso manche Leute sich entscheiden, tierleidfrei zu essen, erfahrt ihr hier: Wieso Vegan?

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